Ich habe mich ein Leben lang mit Zeit- und Lebensmanagement beschäftigt. Der Grund, warum dieses Thema für mich so interessant geworden ist, liegt darin, dass die ersten 30 Jahre meines Lebens und die Anfangsphase meiner Ehe von Fehlmanagement, Orientierungslosigkeit und rasender Frustration geprägt waren.

Aber ob du es glaubst oder nicht, diese Erörterung wird nichts über Tagesplaner oder To-do-Listen beinhalten. Überrascht? Stattdessen möchte ich eine Herzensangelegenheit ansprechen, von der ich entdeckt habe, dass sie einen großen Einfluss darauf hat, wie ich die täglichen Aufgaben in meinem Leben priorisiere: Zufriedenheit. Weil das Erste, was wir in den Griff bekommen müssen, unser Herz ist, befassen wir uns zuerst mit diesem Thema. Und ich habe festgestellt, dass…

Da Zufriedenheit (oder Unzufriedenheit) unser Herz beherrscht, liegen dort auch unsere Prioritäten.

Auch wenn dies nicht immer der Fall ist, steuert die Unzufriedenheit einen Großteil der Aktivitäten und der Geschäftigkeit in unserem Leben. Oft arbeiten wir mehr, geben mehr aus, setzen unsere Kinder mehr unter Zeitdruck und drängen andere zu mehr, weil wir uns unsicher sind oder das Gefühl haben, dass in unserem Leben etwas fehlt. Um besser einschätzen zu können, welche Aktivitäten in unserem Leben notwendig und welche unnötig sind, müssen wir uns ansehen, was unser Herz bewegt.

Es besteht kein Zweifel, dass Zufriedenheit ein wirklich schwieriges Thema für Frauen ist. Aber das Wort Gottes ruft uns als Frauen, die jeden Tag mit Leidenschaft und Zielstrebigkeit leben wollen, dazu auf, zufrieden zu sein. Paulus, der Mann Gottes, der uns sagt, dass „Gottesfurcht eine große Bereicherung [ist], wenn sie mit Genügsamkeit verbunden wird“ (1. Timotheus 6,8), gibt uns auch eine weitere Anweisungen zur Zufriedenheit aus seinem eigenen Leben:

„[…] ich habe nämlich gelernt, mit der Lage zufrieden zu sein, in der ich mich befinde. 12 Denn ich verstehe mich aufs Armsein, ich verstehe mich aber auch aufs Reichsein; ich bin mit allem und jedem vertraut, sowohl satt zu sein als auch zu hungern, sowohl Überfluss zu haben als auch Mangel zu leiden.“ (Philipper 4,11-12)

Zufriedenheit ist ein kostbares Gut und eine fast ausgestorbene Tugend. Zufriedenheit ist auch der größte Segen, den du und ich in dieser Welt genießen können. Aber, wie der Dramatiker George Chapman sagt, „Gott hat niemanden zufrieden gemacht“. Das bedeutet, meine Lieben, dass wir tun müssen, wozu uns der Apostel Paulus ermutigt:

Zufriedenheit ist erlernt

Zweimal sagt der bekannte und bedeutende Paulus, er habe gelernt, zufrieden zu sein! Das gibt uns Hoffnung und Ermutigung. Zufriedenheit ist nicht etwas, das automatisch mit der Errettung kommt. Und Zufriedenheit ist keine Frucht des Geistes, die wir genießen, wenn wir im Geist wandeln. Nein, Zufriedenheit muss man lernen!

Zufriedenheit beruht nicht auf den Umständen, sondern auf der Person Christi

Du und ich besitzen alle wahren Reichtümer des Himmels, sowohl hier auf Erden als auch im zukünftigen Himmel. In Gott, meine liebe Freundin, haben wir alles, was wir brauchen, jetzt und in Ewigkeit:

„ Gepriesen sei der Gott und Vater unseres Herrn Jesus Christus, der uns gesegnet hat mit jedem geistlichen Segen in den himmlischen [Regionen] in Christus.“ (Epheser 1,3)

„Mein Gott aber wird allen euren Mangel ausfüllen nach seinem Reichtum in Herrlichkeit in Christus Jesus.“ (Philipper 4,19)

Wie ein bekanntes Lied uns an Gott erinnert…

“All of you is more than enough for all of me
For every thirst and every need
You satisfy me with your love
And all I have in you is more than enough.”

(Alles von dir ist mehr als genug für mich / für jeden Durst und jedes Bedürfnis / Du sättigst mich mit deiner Liebe / und alles, was ich in dir habe, ist mehr als genug.)

Wir haben die Hoffnung auf das ewige Leben und zwar egal, was gerade in unserem Leben passiert. Das Leben ist durchsetzt mit Trübsal (Johannes 16:33). Aber wir können inmitten unserer gegenwärtigen Umstände Seelenfrieden und Zufriedenheit haben.

Zufriedenheit ist immer gefragt und zwar egal ob man wenig oder viel hat. Klingt das nicht seltsam? Würdest du nicht glauben, dass viel zu haben dich dazu bringt, zufrieden zu sein? Nun, das ist nicht so. Viel zu haben kann sogar ein starkes Verlangen und die Lust auf noch mehr hervorrufen. Womöglich hast du auch schon fälschlicherweise gedacht: „Wenn ich nur ein bisschen mehr hätte, wäre ich zufrieden?“ Aber das ist einfach nicht wahr. Ein Geheimnis der Zufriedenheit findet sich in Sprüche 30,7-9:

Zweierlei erbitte ich mir von dir, das wollest du mir nicht versagen, ehe ich sterbe: Falschheit und Lügenwort entferne von mir; Armut und Reichtum gib mir nicht, nähre mich mit dem mir beschiedenen Brot; Dass ich nicht aus Übersättigung dich verleugne und sage: Wer ist der HERR?, Dass ich aber auch nicht aus lauter Armut stehle und mich am Namen meines Gottes vergreife! 

Immer, wenn ich mit Frauen über Zufriedenheit spreche, versuche ich, Zeit für die Lektüre dieses Gedichts über das Genug“ einzuplanen, das sich hervorragend als Gebet eignet. Beachte, dass die Zutaten in diesem Rezept nur „genug“ verlangen.

Ein Rezept für Zufriedenheit von Wolfgang Johannes Goethe

Für ein zufriedenes Leben braucht man neun Dinge:
Genügend Gesundheit, daß die Arbeit Freude macht;
Genügend Wohlstand, um seine Bedürfnisse zu befriedigen;
Genügend Kraft, um mit seinen Schwierigkeiten zu kämpfen und sie zu besiegen;
Genügend Gnade, um seine Sünden zu bekennen und zu überwinden;
Genügend Geduld, um sich zu bemühen, bis etwas Gutes zustandegekommen ist;
Genügend Nächstenliebe, um in seinen Nachbarn etwas Gutes zu entdecken;
Genügend Liebe, um sich zu entschließen, anderen zu helfen;
Genügend Glaube, um die wahren Werke Gottes zu tun;
Genügend Hoffnung, daß all die angstvollen Zukunftsgedanken schwinden.

Zufriedenheit sollte unser Handeln leiten

Gott aber ist mächtig, euch jede Gnade im Überfluss zu spenden, sodass ihr in allem allezeit alle Genüge habt und überreich seid zu jedem guten Werk (2. Korinther 9,8)

In diesem Vers sagt uns Gott, wo unsere Prioritäten liegen sollten. Er sagt uns auch, wovon unser Terminkalender voll sein sollte – von jedem guten Werk. In unserem Beschäftigsein sollten wir uns um die Angelegenheiten des Herrn kümmern, weil wir wissen, dass er für alle unsere Bedürfnisse sorgen wird. Deshalb müssen wir uns nicht mit jeder Unsicherheit oder Unzufriedenheit herumschlagen.

Das ist eine ganz schöne Liste von Wahrheiten, nicht wahr? Würden diejenigen, die dich am besten kennen, dich für eine zufriedene Frau halten? Würden andere sagen, dass dein Antlitz einen Geist ausstrahlt, der gelassen ist? Einen Geist, der von den Wünschen und Bedürfnissen des Lebens nicht beunruhigt ist? Ein Geist, der mit dem zufrieden ist, was er hat, und auch mit dem, was er nicht hat?

Oder bist du jemand, den man als eine „murrende Seele“ bezeichnen könnte? Mit einem Geist, der selten zufrieden ist, selten zur Ruhe kommt, selten zufrieden mit dem Herrn und seiner Versorgung ist? Denke darüber nach und sei ehrlich zu dir selbst. Denn deine Herangehensweise an dein tägliches Leben wird durch den Grad deiner Zufriedenheit bestimmt… die wiederum durch dein Vertrauen in Gott bestimmt wird. Wenn du jeden Tag mit Leidenschaft und Zielstrebigkeit leben willst, kannst du dich nicht mit den Dingen dieser Welt herumärgern. Es gibt einfach nicht genug Zeit oder Energie an einem Tag, um auch nur eine Sekunde oder einen Gedanken – geschweige denn deine Gefühle – an einen einzigen unzufriedenen Gedanken zu verschwenden.

Triff auf jemanden, der wirklich zufrieden war – Bist du bereit, eine meiner Lieblingsfrauen aus der Bibel kennenzulernen? Ich wünschte, ich könnte dir ihren Namen sagen, aber sie ist namenlos. Wir kennen sie einfach als „die Schunamitin“. Sie gibt uns ein wunderbares Bild davon, wie Zufriedenheit aussieht, für immer eingerahmt in. 2 Könige 4,8-17. Die Schunamitin, eine warmherzige, fürsorgliche und großzügige Person, wurde von Gott benutzt, um seinem Propheten Elisa Unterkunft und Verpflegung zu geben. Sie war verheiratet, hatte aber keine Kinder.

Als Elisa diese „großartige“ Frau (KJV) fragte, was er für sie tun könne, um sich für ihre vielen Freundlichkeiten ihm und seinem Diener gegenüber zu revanchieren, wehrte die edle Schunamitin ab. Ach, nichts! Ich bin vollkommen zufrieden. Nichts an meinem Leben beunruhigt mich. Ich lebe mit meinem eigenen Volk. Was könnte ich noch wollen oder brauchen?

Das war’s, meine liebe Freundin. Sie hat es „begriffen“ und mögest du und ich das Gleiche tun. Mögen wir das süße, zufriedene Herz dieser lieben Frau widerspiegeln. Und mögen wir versuchen, unsere Tage so zu verbringen, wie Paulus es tat – und lernen, unter allen Umständen zufrieden zu sein. Dann können wir vielleicht durch Gottes gute Gnade mit den Aufgaben des Herrn beschäftigt sein und uns an der Fülle der Freude erfreuen, die er uns schenkt!


Aus dem Englischen übersetzt. Originaltitel: A Life Management of the Heart – Elizabeth George
Mehr über die Autorin: Elizabeth George

Bibelübersetzung: Schlachter 2000

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