Jane war einsam, bis ein charmanter Mann ihr Herz gewann. Sie dachte, dass seine islamischen Überzeugungen nicht so weit von ihren eigenen entfernt waren, sodass er vielleicht zum Christentum bekehrt werden könnte. Sie heiratete und verließ das Missionsfeld, damit ihr neuer Ehemann nach Amerika einwandern konnte.
Donna war angewidert von dem, was sie auf dem Laptop ihres Mannes fand. Im letzten Jahr wurde er immer distanzierter und gereizter. Jetzt wusste sie warum. Sie buchte einen Flug zu ihren Eltern, wo sie wusste, dass sie geliebt wurde.
Rachel hatte zu kämpfen. Fünf Kinder zu Hause zu unterrichten und gleichzeitig mit einem ehrgeizigen Ehemann im Gemeindedienst verheiratet zu sein, war unerträglich geworden. Alle in ihrer Gemeinde waren so anders. Sie hatte niemanden, mit dem sie reden konnte, niemanden, der sie verstand. Sie hatte genug. Sie kehrte in die USA zurück, ihre Ehe und ihr Glaube lagen in Trümmern.
Die Namen sind zwar geändert, aber diese Geschichten sind nicht erfunden. Glücklicherweise sind solche Ausbrüche selten, aber die zugrunde liegenden Schwierigkeiten für Frauen im Missionsfeld sind nur allzu häufig. Weit entfernt von Freunden und Familie sind Frauen im Missionsfeld täglich mit dem Druck konfrontiert, sich in einer fremden Sprache und Kultur zurechtzufinden. Vielleicht sorgen sie sich zusätzlich um kranke Eltern oder schwierige Teenager. Gleichzeitig sind sie belastet durch unzählige Entscheidungen darüber, wen und was sie priorisieren sollen. In dieser Situation brauchen sie die Unterstützung derer, die weit weg sind.
Aber wie konkret können die Gemeinden zu Hause den Frauen, die sie in die Mission schicken, zur Seite stehen? Finanzielle Zuwendungen sind zwar immer willkommen, aber ein aufmerksames Engagement im Leben der Missionare spornt uns mehr an als jede direkte Überweisung. In dem wohl bedeutendsten Brief zur Unterstützung von Missionaren aller Zeiten schreibt Paulus an eine Gemeinde, von der er hofft, dass sie ihn dorthin schickt, wo das Evangelium noch nicht gepredigt wurde, und bittet darum, durch ihre Gesellschaft erfrischt, durch ihre Gebete gestärkt und auf seinem Weg unterstützt zu werden (Römer 15,24.30.32). Wenn du Missionarinnen in ihrer Aufgabe unterstützen möchtest, überlege dir, wie du ihnen das bieten kannst, was Paulus wollte: Erquickung, Gebet und Hilfe.
Erquicke sie durch deine Gesellschaft
Ich ermahne euch aber, ihr Brüder, um unseres Herrn Jesus Christus und der Liebe des Geistes willen, dass ihr mit mir zusammen kämpft in den Gebeten für mich zu Gott, […] damit ich mit Freuden zu euch komme durch Gottes Willen und mich zusammen mit euch erquicke. (Römer 15,30.32)
Mission kann einsam und schwer sein, mit vielen Höhen und Tiefen. In einer Woche führen wir intensive Gespräche über das Evangelium, in der nächsten Woche will niemand mit uns sprechen. Wir brauchen die Erfrischung, von Brüdern und Schwestern erkannt zu werden – vor Ort, ja, aber auch in unseren Gemeinden zu Hause.
Denke über die oben genannten Situationen nach. Was wäre, wenn Jane, Donna und Rachel von Freunden aus ihren sendenden Gemeinden begleitet worden wären? Was wäre, wenn jemand sie vor Ort besucht hätte? Was wäre, wenn ihre sendenden Gemeinden sie bewusst im Glauben gestärkt hätten, als sie zu Hause Urlaub hatten? Was wäre, wenn sie mit jemandem in Kontakt gestanden hätten, mit dem sie ihr Leben teilen und von dem sie Rat einholen konnten?
„Eine aufmerksame Anteilnahme am Leben von Missionaren spornt uns mehr an als jede direkte Geldüberweisung.“
Missionare brauchen Freunde, die sich für unser Leben interessieren und sich dafür engagieren, uns kennenzulernen. Wie Paulus sehnen wir uns danach, in der Gemeinschaft derer, die in unseren Dienst investiert haben, neue Kraft zu schöpfen (Römer 15,32). Eine Missionarin, die ich kenne, führt monatlich einen Videoanruf mit einer Gruppe von Schwestern aus ihrer sendenden Gemeinde. Diese Gemeinde schickt auch jährlich einen Pastor zu Besuch – zusammen mit einem kleinen Team, zu dem auch eine Frau gehört, die sich speziell um diese Missionarin kümmern kann. Und jedes Mal, wenn sie auf Urlaub ist, wohnt sie bei derselben geliebten Familie. Die Gemeinde bemüht sich sehr, ihre liebe Schwester in Christus zu erfrischen.
Kämpft mit ihnen im Gebet
[…] Helft mir bei meinem Kampf, indem ihr für mich betet! (Römer 15,30 HFA)
Gott baut seine Gemeinde mit den Gebeten seiner Gläubigen auf. Wir sind seit zwanzig Jahren in Dubai, und Gott hat Erstaunliches vollbracht. Wir sind überzeugt, dass er die wohlriechenden Gebete unserer sendenden Gemeinden nicht nur dazu benutzt hat, ein Netzwerk von Gemeinden in den Vereinigten Arabischen Emiraten aufzubauen, sondern auch, um uns im Glauben zu bewahren und unsere Kinder zu retten.
Wofür kannst du für deine Schwestern vor Ort beten? Bete dafür, dass sie sich täglich an Gottes Wort erfreuen und beständig im Gebet sind. Bete dafür, dass sie in der gesunden Lehre verwurzelt sind und darin wachsen. Bete für Gelegenheiten, das Evangelium weiterzugeben, und für Bekehrungen unter den Frauen in ihrer Nachbarschaft, in ihren Schulen und an ihren Arbeitsplätzen. Bete dafür, dass sie eifrig sind, Gutes zu tun. Und bete konkret für ihre jeweilige Lebensphase.
Für eine alleinstehende Frau: Bete dafür, dass sie mit ihrer Beziehung zu Gott zufrieden ist und ihre Einsamkeit vor Gott bringt. Bete für schöne Freundschaften mit anderen Frauen und erfüllende Beziehungen zu Familien. Bete dafür, dass sie rein bleibt und nicht Fantasien oder Pornografie nachgibt. Für eine Schwester, die heiraten möchte: Bete dafür, dass ein gottesfürchtiger Mann in ihr Leben tritt, der sie geistlich leiten kann. Für eine Schwester, die unverheiratet bleiben möchte: Bete dafür, dass sie gesegnet ist, wenn sie sich ganz in den Dienst Jesu stellt.
Für eine verheiratete Frau: Bete dafür, dass ihr Mann sie aufopferungsvoll liebt, wie Christus die Gemeinde liebt. Bete dafür, dass sie sich ihm freudig unterordnet, wie dem Herrn (Epheser 5,22.25). Bete dafür, dass sie die wichtigste Ermutigerin ihres Mannes ist. Bete dafür, dass sie klar und freundlich miteinander kommunizieren, schöne Zeiten der Intimität erleben und mit ihren Finanzen weise umgehen. Bete um Vertrauen in Gottes Souveränität in Zeiten des Wartens auf Kinder oder Früchte der Arbeit.
Für eine Frau mit Kindern: Bete, dass sie freundlich, liebevoll und selbstbeherrscht ist. Bete, dass sie ihren Kindern regelmäßig das Evangelium verkündet und sie „in der Zucht und Ermahnung des Herrn” erzieht (Epheser 6,4). Bete dafür, dass sie einen guten Ausgleich zwischen ihrem Dienst außerhalb des Hauses und ihrem Zuhause findet. Bete dafür, dass Gott ihre Kinder beschützt und rettet. Frage sie gegebenenfalls, wie du konkret für jedes einzelne Kind beten kannst.
Wenn du regelmäßig für eine Schwester im Einsatz betest, nimmst du an ihrem Dienst teil und sammelst Schätze im Himmel. Stell dir vor, wie groß die Freude sein wird, wenn du in der Herrlichkeit neben einer Frau singst, die nicht nur die Frucht des Dienstes deiner Schwester, sondern auch die Frucht deines Gebetsdienstes ist.
Hilf ihnen auf ihrem Weg
[…] Denn ich hoffe, euch auf der Durchreise zu sehen und von euch dorthin geleitet zu werden, wenn ich mich zuvor ein wenig an euch erquickt habe. (Römer 15,24)
Wie Paulus, der auf Hilfe von der Gemeinde in Rom hoffte, sind auch Frauen im Missionsfeld durch praktische Hilfe gesegnet. Gute Werke, die Menschen in Übersee unterstützen, sind ein Beweis deiner Liebe und zeigen, dass dir die Arbeit am Herzen liegt. Aber es gibt kein Patentrezept, um einer Frau im Missionsfeld zu helfen. Was braucht es also?
Gute praktische Hilfe erfordert, dass man sie kennt. Vielleicht braucht sie eine Waschmaschine, damit sie sich mit Nachbarn treffen kann, anstatt ihre Wäsche von Hand zu waschen. Vielleicht braucht sie Kommentare, um eine Bibelstelle zu studieren, oder ein Buch, das ihr hilft, über einen bestimmten Aspekt des christlichen Lebens nachzudenken. Wenn sie Mutter ist, könntest du hinfliegen, um auf ihre Kinder aufzupassen, während sie an einer Konferenz teilnimmt oder mit ihrem Mann verreist. Wenn sie Single ist und heiraten möchte, würde sie es vielleicht schätzen, wenn du ihr einen gottesfürchtigen, vom Evangelium motivierten Mann vorstellen würdest. Oder sie möchte vielleicht Single bleiben und würde deine Unterstützung in diesem Wunsch zu schätzen wissen.
Unabhängig davon, in welcher Lebensphase sie sich befindet, wird sie während ihres Urlaubs viel praktische Hilfe benötigen. Unsere unterstützenden Gemeinden haben uns Autos zum Fahren und Unterkünfte für mehrere Monate zur Verfügung gestellt. Eine Frau hat uns wiederholt ihren SUV geliehen und ist stattdessen mit einem Pickup gefahren. Wir konnten uns nicht mehr geliebt fühlen! Sie sind wahrhaftige Partner im Evangelium, und die Frucht wächst zu ihrem Verdienst (Philipper 4,17).
Meine lieben Schwestern, lernt eure Schwestern kennen, die im Ausland dienen, damit ihr ihnen Halt geben könnt. Seid Mitstreiterinnen, die sich bemühen, Erquickung, Gebet und Hilfe (sowie direkte Geldüberweisungen) zu geben. Wenn ihr euch persönlich für Frauen engagiert, die für Christus in fremde Länder gegangen sind, findet ihr vielleicht auch selbst den Weg ins Missionsfeld.
Aus dem Englischen übersetzt. Originalbeitrag: Hold the Rope for Her. Ways We Support Women Missionaries.




